Donnerstag, 22. Oktober 2015

Wer Kunst außer Rußlands schaffen will, braucht eine Genehmigung des Ministeriums. Ich schaffe die Kunst nur ins Borej, den sie gehört mir nicht, sondern Anna, die sie soeben ersteigert hat. Anna war lange Zeit Kuratorin an verschiedenen Petersburger Museen und ist immer auf der Jagd. 

1000 Meisterwerke
Ein rotes Auto in einer Tiefgarage, von blauen Säulen umgrenzt. Abgeparkt und zum Stillstand verurteilt. Davor und dahinter weitere Fahrzeuge, die nur im Teilausschnitt dargestellt sind. Und wo ist der Mensch? Er ist abwesend. Jene Leerstelle umkreist gleichsam das Werk, das durch die Sichtbarmachung des roten Autos die Unsichtbarkeit des Menschen ins Bild setzt. Ein Symbol unserer von Zweck und Funktionalität geprägten Zeit, das nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt hat.   

(Nina:) Ja. So kann man es auch sehen. *räusper*

Vorher war die Versteigerung im Art Center Punschkinskaja. Und Pawel, dem wir bereits im Borej begegnet sind, ist hier in der Rolle des hammerschwingenden Kunstauktionators zu sehen. Und das hat seinen guten Zweck. Die Bilder wurden von Künstlern gespendet, die damit einen Kollegen unterstützen, dessen Tochter auf Medikamente angewiesen ist, die zur Zeit nicht eingeführt werden. Wie Käse und Wein. Aber das ist nur für Gerard Depardieu (Жерар Депардьё) überlebenswichtig.  

Beautyshot 5
Zu den Galerien gelangt man durch diesen Gang, der auch John-Lennon-Gang genannt wird, vermutlich deshalb, weil John Lennon niemals durch diesen Gang gegangen ist. Nina posiert wieder für unsere Rubrik Lifestyle ihr total hippes x-leg-standing.  

(nina) Ich finde ja, ich mache Fortschritte. Ich sollte mir nur mal eine Bürste für die Handtasche besorgen.


Die schwarzen Nächte von St.Petersburg. Blick auf den Newski Prospekt. Um nicht überfahren zu werden, sollte man zügig die Straße queren. Es sind schließlich genug Schriftsteller beim Queren von Straßen ums Leben gekommen.

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