Donnerstag, 15. Oktober 2015

Das Zimmer.


Ein Zimmer für sich allein. Was Virginia Woolf als Grundvoraussetzung einer jeglichen Geistesbemühung vorausgesetzt hat, darf auch ich für mich in Anspruch nehmen. Ich hab die Bude gleich mal vollgekrempelt, damit mein Geist sich wohlfühlt. Nina meinte, sie müsse noch aufräumen, bevor sie Fotos von ihrem Zimmer der geneigten Leserschaft darbieten möchte. Kann also dauern. Die gesamte Wohnung schlängelt sich vom Vorderhaus bis ins Hinterhaus, was eine L-Form ergibt. Wir sind im hinteren Teil untergebracht, wo das Tageslicht ein sehr indirekter Begleiter ist, der zwischen Vorhang und Gardine ein Schattendasein führt. Früher, als das alles eine klassische Kommunalka war, lebten hier mehrere Mietparteien und wohl an die 30 Personen. Nachts höre ich sie wispern.

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