Dienstag, 27. Oktober 2015


Meine Freundin dürfte jetzt die Augen verdrehen, aber ich bin wieder meiner Leidenschaft nachgegangen. Nicht dem Tipp eines Mannes, der mir, als ich noch eine letzte nächtliche Zigarette auf der Rubinstejna durchzog, tanzende Girls gleich um die Ecke versprach. Ich solle ihm nur folgen und sehen. Aber was sind schon Girls gegen das, worauf ich durch Eugen von Arb, einen Schweizer Journalisten, Fotographen und Chefredaktor (schwiiz) des Sankt Petersburg Herold, gestoßen bin. Er schrieb einen schönen Artikel über den Witebsker Bahnhof, und mir war, als hüllte mich jede Zeile mehr, die ich las, in Kohlenrauch und Dampf ein. Daß ich so empfänglich bin, würde ich gern mit einem vererbten Bahngen erklären. Mein Urgroßvater war Bahninspektor und stand dem Bernburger Bahnhof vor. Wohl deshalb fühle ich mich auf Bahnhöfen, im wahrsten Sinne, immer so angekommen.
Wer gute Augen hat, sieht oben auf dem Bild den bronzenen Bahnhofsgründer eine kleine Eisenbahn in der Hand halten, als wollte er gerade ein bißchen spielen gehen.






(nina) Das ist übrigens der Bahnhof, wo ich angekommen bin.

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