Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rumbalotte


Ich weiß zwar nicht, ob die Gleichstellungsbeauftragte dieses Blogs, wenn es sie gäbe, mir da zustimmen würde, trotzdem behaupte ich, daß es Männer- und Frauenmuseen gibt. Heute war ich in einem Männermuseum. Eindeutig nur für Männer. Wenn es dort vereinzelt Frauen gab, dann nur, weil sie von ihren Ehemännern dazu genötigt wurden. Oder sie erfüllten einen Job, der in Petersburger Museen fast ausschließlich von Frauen besetzt ist, nämlich den der Aufpasserin. Pro Museumsraum gibt es eine Aufpasserin. Sie ist meist jenseits der fünfzig und hat einen Stuhl, auf dem sie sitzen kann. Zwischendurch steht sie auch mal auf und geht kurz, aber meistens sitzt sie. Ab und zu nickt sie auch mal ein, wenn sie zulange gesessen hat. Dann klappen die Lider zu und ihr Kopf kippt fast unmerklich nach vorn, schon zuckt sie wieder auf. Tag für Tag, Jahr für Jahr sitzt sie und arbeitet sich an der Zeit ab. Irgendwann gehört sie zum Inventar des Museums, wie die ausgestellten Gegenstände, denen sie immer ähnlicher wird, ein bißchen verstaubt, mit etwas Patina, dazu ein Wolltuch um die Schultern gelegt.

Diese Ruhe, aber auch Strenge ausstrahlende Weiblichkeit bewacht nun diesen agonalen Tempel des Mannes, das Kriegsmarine-Museum von St. Petersburg.

 Männerfantasien.
 Mann hinter Kanone.



Die ganze Zeit möchte man anfassen, aber man darf nicht. So fühlt mann sich wie ein Mönch im Bordell. 

Fundstück aus dem Internet bei gutefrage.net
"Frage von UnsereMarine,
Wo gibt es überall Kadettenanstalten in Deutschalnd?
Hi. Ich bin 14 Jahre, m, alt und würde gerne eine Kadettenschule besuchen. Gibt es sowas in Deutschland überhaupt noch?
Vielen Dank im voraus. Frohes Fest."

Antwort: Lieber UnsereMarine, in Deutschland ist die militärische Früherziehung nicht mehr üblich wegen dieser dummen Sache Weltkrieg und so. In Russland gibt es sie noch. Allerdings ist der Kadettenfriseur (perikmakerskaja kadetteu) nicht besonders. Und von den Großen gibts immer Dresche (kaputtkloppeu). Dafür sind die Museumsbesuche einsame Spitze. Beste Grüße/ Gefreiter Kreis (mein höchster Dienstrang bei der Bundeswehr)






 Das ganze kam mir manchmal vor
als ging' es nur ums längste Rohr.


Kadettenmäntel.


Überall hat es sich bewährt, die Figur mit dem auswechselbaren Gesicht für ein lustiges Foto im Familienalbum. Auch im Kriegsmarinemuseum kann man das Gesicht hinhalten, bevor man irgendwann den Kopf hinhalten muß.




 

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